Das nunmehr sechste Album der Band WOODS OF BIRNAM um Schauspieler und Sänger Christian Friedel ist unter besonderen Umständen entstanden. Der große Theatermagier Robert Wilson (u.a. The Black Rider) plante einen
Soloabend für Friedel und die Musik dessen Band sollte dabei ein wichtiger Bestandteil der Inszenierung sein.
Thematisch kreist der Soloabend DORIAN, der in Koproduktion des Düsseldorfer Schauspielhauses mit dem Staatsschauspiel Dresden und dem National Kaunas Drama Theater (Litauen) produziert wurde, um Oscar Wildes berühmten Roman DAS BILDNIS DES DORIAN GRAY. Doch wer glaubt, dass Robert Wilson den Roman am Schlafittchen packt, der irrt. Vielmehr interessieren ihn die Essenzen des Werks. Er isoliert die Hauptfigur, um sie der Biografie Oscar Wildes und Francis Bacons gegenüberzustellen und widmet sich so dem Thema der Relevanz und Vergänglichkeit von Kunst.
Friedel und Band haben dazu Musik komponiert, die in den unterschiedlichen Atmosphären des Abends ihren Ursprung findet. Die sieben Songs und zwei Instrumentalstücke des Albums sind zwar nicht alle in der Inszenierung zu hören, waren aber Material mit dem Robert Wilson arbeiten konnte.
Die inhaltliche Grundlage bilden Texte des Poeten Alfred Douglas, der Liebhaber Oscar Wildes. Hier sind die Woods ganz in ihrem Element: alte englische Ausdrucksformen in modere Popmusik zu übersetzen. Von I WILL SURVIVE YOU, ein Song der klar von Disconummern der 70er inspiriert wurde, bis hin zum intensiv-traurigen ON THE WHITE SEA, ist die musikalische Spannbreite dieses Albums beachtlich. Selbst eine relativ unbekannte Swingnummer der Interpretin PEGGY LEE aus den 60er Jahren wurde von den umtriebigen Woods neu interpretiert.
Das Album setzt die musikalische Reise der vielseitig interessierten Band aus Dresden fort und schubst die Hörer*innen in eine bunte Welt des Seins und Scheins, deren Oberfläche allmählich bröckelt und eine dahinter liegende tiefe Traurigkeit zum Vorschein kommt.
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